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Konjuktur

Nachfrage- und Angebotsschock

Negativer Nachfrageschock:

  • Anfrage-Kurve wird nach links verschoben
  • Ursache (Bsp.):
    • Konsum der Haushalte bricht ein
    • Staat muss sparen
    • Unternehmen investieren weniger
    • Ausland sinkt Nachfrage
  • Reales BIP geht zurück
  • Das Preisniveau sinkt
    • Kaufkraft steigt (wenn Löhne gleich bleiben)
  • Auswirkungen:
    • Weniger Arbeitsplätze
    • Unternehmen können weniger herstellen
    • Schlecht für Importe und Exporte
    • -> Schlimmer für Unternehmen als für Haushalte

Positiver Nachfrageschock

  • Gut für Haushalte bezüglich Arbeitsplätze, aber weniger Kaufkraft
  • Gut für Unternehmen, es wird mehr hergestellt
  • Positive Nachfrage auf lange Sicht führt zu Inflation, weil die Kapazitätsgrenze gleich bleibt

Negativer Angebotsschock

  • Angebotskurve nach links verschoben
  • Ursache
    • Rohstoffe werden knapp
    • (Mindestlohn)
    • Mehr Steuern für Unternehmen
  • Auswirkung
    • Weniger BIP
    • Preissteigerung kann für Unternehmen positiv sein
    • Für Haushalte: Gefährdung der Arbeitsstelle, höhere Preise

Positiver Angebotsschock

  • Gut für Haushalte, tiefere Preise, sicherer Arbeitsplatz
  • Unternehmen können mehr produzieren, aber zu tieferem Preis verkaufen

Fazit

  • Nicht jede konjukturelle Veränderung ist für alle Positiv oder Negativ
  • Macht Analysen komplex

Konjukturzyklen

  • Vor 2. WK war Wirtschaft in "natürlichem" Zyklus im Gegenuhrzeigersinn
  • Nach 2. WK bewegt sich der Zyklus nur noch im inflationären Bereich
  • Zentralbanken wollen Deflation verhindern
  • Deflation führt zu weniger Investitionen und sie werden mehr hinaus gezögert
  • Japan ist in dieser Situation ("Deflationsfalle")

Konjukturpolitik

  • In der Schweiz muss der Bund Konjukturpolitik betreiben (Gegen Marktwirtschaft)

Nichts tun: Märkten sollen sich selbst regulieren

  • Nachfrage nach Arbeit sinkt
  • Löhne müssten kleiner werden
  • Davon profitieren Unternehmen, Angebot geht hinauf bis zur Balance
  • Preisniveau ist gesunken, aber Löhne auch -> gleiche Kaufkraft
  • Problem: Arbeitsmärkte sind reguliert, Löhne dürfen nicht sinken. Funktioniert in der Praxis also nicht

Aktive Konjukturpolitik: Der Staat fördert die Nachfrage

  • Arbeitsmärkte sind reguliert
  • Nachfrage-Kurve muss wieder nach rechts verschoben werden
  • Haushalte müssen mehr Konsumieren oder Unternehmen mehr investieren
  • Weniger Steuern, weniger Zinsen für Haushalte
  • Wenn Staat Konjukturpolitik macht, ist es "Fiskalpolitik"
  • Wenn es die Zentralbank macht, "Geldpolitik"

Stärkung der automatischen Stabilisatoren

  • Staatliche Einnahmen und Ausgaben, damit bei Rückgang der Nachfrage diese automatisch stimuliert wird
  • Bremsung durch progressives Steursystem (Steuereinnahmen steigen exponentiell bei höheren Einkommen)

Kritik aktive Konjukturpolitik

  • Rezession: Wenn BIP 2 Quartale hintereinander negativ ist
  • Verzögerung ist also mindestens 3 Quartale
  • Für Konjukturpaket muss Parlament entscheiden
    • Geht mit allem etwa 5 Jahre
  • Verzögerung läuft Gefahr, dass Korrektur kommt, wenn Hochkonjuktur herrscht
  • Durch föderalistischem Prinzip haben Kantone viel Macht
    • Steuern sind auf Bundesebene viel tiefer als auf Kantonalebene!
  • Kantone müssten mitziehen

  • Darum: In der Schweiz wird vorallem mit Stabilisatoren gearbeitet

  • In der Vergangenheit hat aktive Konjukturpolitik in der Schweiz schlecht funktioniert
  • Auf z.B. Ebene Europa machht es mehr Sinn, weil Rezessionen über viele Jahre gehen

Konkukturpolitik 2008-2010

  • Letzte Krise 2008 ging die Rezession 3 Quartale lang
  • Konjukturpaket aufgrund von Druck
  • Erste Stufe 2009
    • Der Bund und die Baubranche hat vorallem profitiert
  • Zweite Stufe 2009
    • Schiene, Strasse, Infrastruktur
    • Hat erst viel später Wirkung
    • Wieder Vorteile für Baubranche
  • Dritte Stufe 2010
    • Bekämpfung Arbeitslosigkeit
      • Kurzarbeit: Teil des Lohnes wird vom Staat übernommen
      • Unternehmen entlassen weniger Arbeiter und können so Rezession ausharren
      • Gut für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
    • Frühzeitige Rückverteilung CO2-Abgabe, wird sowieso jedes Jahr gemacht und hat nichts mit Konjukturpolitik zu tun

Fazit

  • War nicht "timely", da Einführung viel zu spät
  • Nicht "targeted", vorallem Staat und Baubranche hat profitiert
  • Nicht "temporarly": Gelder wurden bis 2015 ausgegeben
  • Gesamtpaket 2.1 Milliarden Fr. auf 550 Mrd. BIP - Wenig Einfluss
  • "Placebo"-Wirkung, auf Druck der Wirtschaft
  • Als Vergleich haben Kantone und Gemeinde zusammen Konjuktur-Pakete von 5 Mrd. beschlossen
  • Insgesamt war der Einfluss 0.6% des BIPs -> sehr wenig